Die Moderne 2 – Weltbild

Hier wird das zweite Gedicht aus der Serie „Die Moderne“ von Chrono Logos präsentiert. Dieses beleuchtet nicht das strategische Vorgehen der selbsternannten Aufklärer, sondern nimmt das „moderne Weltbild“ an sich unter die Lupe und schließt mit einem klaren Urteil.

Die Moderne 2 – Weltbild

„Ich mach‘ mir die Welt,

widewide wie sie mir gefällt!“

– so klang ein Reim in Kindertagen,

heut‘ sind wir reifer – sozusagen!

Was gibt uns Halt?, Was trägt uns fest?,

man sieht’s nicht, wenn man’s unterlässt,

erst gründlich hier zu hinterfragen,

wie wir uns eingerichtet haben!

Die Welt nennt sich heut‘ aufgeklärt

– war vorher alles grundverkehrt,

bis alle Mängel akkurat

die Aufklärung beseitigt hat?

Im Dunkeln liegt weit in der Ferne

die alte Welt der Vormoderne

– doch nicht, weil diese düster war,

im Schatten stellt sie sich uns dar,

weil wir verblendet selber sind

– süß Klang der Reim im Ohr dem Kind!

Doch ist die Kinderzeit vorbei

und unser Geist sei klar und frei,

nimmt er die Welt in Augenschein

– was fällt uns zur Moderne ein?

Die Antwort ist jetzt völlig klar:

„modern“ heißt „aufgeklärt“, es war

der Mensch davor bestimmt davon,

was ihm seine Religion

an Hoffnung gab, an Richtung wies

– wie schrecklich fremdbestimmt war dies?!

Und so gesehen hätt‘ über Nacht

die Aufklärung das Licht gebracht,

der Mensch trat ein in die Moderne,

zum Greifen nah schienen die Sterne,

alles „Reale“ zählte sehr

und Mythen galten nur als Mär

und dieses sei nun angemerkt,

dass wer für die Moderne werkt,

just einzig als „real“ erachtet,

was er sensorisch rein betrachtet

– Gleichwie von einer Luftburg Zinnen,

zählt ihm, was er mit den fünf Sinnen

erfahren kann und so beschränkt

er selber sich, sobald er denkt!

Der Chrono Logos meint dazu:

Der Glaube wird fast zum Tabu,

der Mensch flieht vor der Transzendenz

und steht bald vor der Konsequenz,

dass statt der alten Christenlehre

mit der Vernunft- und Glaubenssphäre,

das Denken endet als Verhängnis

in dem modernen Geistgefängnis,

wo nur noch als „real“ man sieht,

was sich der Messung nicht entzieht

– es ist somit, ganz ohne Frage

die Aufklärung schlicht Geistesplage!

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