Die Moderne 1 – Geistesgift
Hier werden in nächster Zeit in lockerer Folge Gedichte von Chrono Logos präsentiert, die sich mit der Moderne befassen und diese kritisch beleuchten. Auch soll so ein poetischer Zugang zu einem alternativen Denken geschaffen werden, welches so auch gefühlsmäßig begreifbarer wird.
Das erste dieser Gedichte heißt „Geistesgift“ und befasst sich mit Individualismus, Egoismus und Liberalismus. Der Begriff „Geistesgift“ wurde rein wegen seiner denotativen Angemessenheit gewählt, an sich stammt er aus der buddhistischen Ethik, wurzelt im Sanskrit und ist in Analogie mit dem christlichen Konzept der Todsünden aufzufassen.
Will die Gesellschaft man zerstören,
muss nicht man Untergang ihr schwören,
Zerstörung schafft verlässslich ganz
der Angriff auf ihre Substanz!
Denn, was ihr Halt und Haltung gibt
ist doch die Art nur, wie man liebt,
wie Menschen zueinander stehen
– man kann’s in schweren Zeiten sehen,
wie man der Väter Erbe ehrt,
den Kindern weitergibt, was Wert
und Nutzen hat für alle Zeit
und wie der Blick zur Ewigkeit,
der Glauben, unser Fundament
im Herzen aller Menschen brennt!
Wer hier beginnt mit dem Verletzen,
mit Zusetzen und mit Zersetzen,
betreibt das schlimme Werk des Bösen,
den Menschen aus der Welt zu lösen,
aus jener Welt, die ihn umgibt,
wo er geliebt wird, wo er liebt
und wie das geht? – man postuliere,
dass man für sich nur existiere,
es drehe alles rundherum
sich nur um’s Individuum,
im Mittelpunkt steh‘ dieses rein,
als höchste Maßfigur allein!
Des Chrono Logos Worte stechen:
Wir sprechen über ein Verbrechen,
dies Gift verführt heut‘ ohne Zahl,