Erdogans Referendum und die Türken in Österreich

Erdogans Referendum und die Türken in Österreich

„Lernen`s Geschichte“. Diesen Imperativ richtete einst der letzte große Sozialdemokrat, Bruno Kreisky, an einen Journalisten. Weder die angesprochene Zunft noch die Politiker der eigenen Partei scheinen diesen Rat langfristig beherzt zu haben. Denn: ein großer Teil der linken Politik-, Medien- und Kulturelite wirkt heute ehrlich überrascht über die Tatsache, dass 73% der Austrotürken sich im Referendum letzten Sonntag für die Autokratie des türkischen Despoten Erdogan ausgesprochen haben. Erdogans Referendum und die Türken in Österreich haben alle überrascht. Hätten sie die Geschichte dieses Landes intensiver studiert, dann wüssten sie, was in den Jahren 1529 und 1683 der Ruf „Die Türken vor Wien“ für eine gigantische Mobilisierung aller Schichten und Berufsstände möglich machte, infolge derer 15.000 Wiener 150.000 Osmanen in die Flucht schlugen. Die Tatsache, dass die Nachricht der Türken vor Wien damals schon solche Energien freisetzte, während heute die Türken in Wien über viele Jahrzehnte als eine völlige Selbstverständlichkeit behandelt wurden, ist eben diesem eklatanten Unwissen über Kultur und Geschichte geschuldet.

Vom Gastarbeiter zum Kolonisten

Es heißt dann oft: Ja, aber sie kamen doch als Gastarbeiter, wir haben sie eingeladen. Wir können sie heute nicht einfach wieder fortschicken. Dazu eine Analogie: Man stelle sich eine gut situierte Familie vor, die die Dienste eines türkischen Installateurs in Anspruch nimmt. Der Installateur profitiert von dem Auftrag, die Familie von seiner Arbeit – win-win. Nun gefällt es dem Installateur aber so gut in dem Haus, dass er zu bleiben beschließt. Die Familie räumt das Gästezimmer. Ungefragt holt der Gast nun seine ganze Familie nach, irgendwann ruinieren die Kinder die Einrichtung, alle weigern sich, im Haus irgendeinen nennenswerten Beitrag zu leisten und müssen von den bald in Pension gehenden Eltern mit erhalten werden.

Aus der Türkei schreibt der Onkel dann in einer Postkarte, die Aufgenommenen mögen viele Kinder zeugen, damit das Haus auf sie übergehe. Das ist in etwa die Situation, die wir heute mit den Türken haben: Aus einem für beide Seiten lukrativen Geschäftsvertrag ist eine asymmetrische Beziehung der Ausbeutung geworden, die aus naiver Gutmütigkeit geduldet wurde. Das muss nun ein Ende haben!

Integration: Eine Lüge

Wir sehen heute deutlich, dass die Türken keine Österreicher geworden sind und nie werden wollten. Sie gehören zur Bevölkerung, aber nicht zum Volk. Sie haben mit uns nichts gemein und wünschen das auch nicht. Die Türken haben ihre eigene Religion, ihre Kleidung, ihre Sprache, eigene türkische Geschäfte, türkische Fernsehsender und interessieren sich nur für türkische Politik. Sie stellen einen Staat im Staat dar, eine Antigesellschaft. Und: Alles, woran ihnen von österreichischer Seite gelegen ist, sind die Sozialleistungen.

Linke meinen nun oft, es liege an einer subtilen Ausländerfeindlichkeit, die Türken können gar kein Teil dieser Gesellschaft werden, weil wir sie nicht lassen. Da stellt sich nun die Frage, wieso Chinesen, Vietnamesen oder Inder in erster Linie unsere Universitäten und unsere Forschungseinrichtungen bevölkern, während die Türken vorwiegend am Arbeitsamt und in Gefängnissen eine dominante Rolle einnehmen. Und: Wieso soll es an uns liegen, wenn andere Staaten in Europa und der Welt genau die gleichen Probleme mit genau den gleichen Volksgruppen haben?

Wer dieses Land nicht liebt, der kann es auch verlassen

Dieses Referendum war die erste klare Botschaft. Die Wahrheit liegt nun in Zahlen gegossen vor uns. Bislang war die Integrationsunwilligkeit der Türken von ihren Schützlingen in Politik und Medien bestritten worden. Schließlich waren auch sie angeblich „Österreicher“ – so als würde jeder zu einem Österreicher, dem irgendein leichtsinniger Politiker einen Pass nachwirft.

Nein, drei Viertel der Türken haben uns am Sonntag gesagt, dass sie es ablehnen, in einem westlichen Land zu leben. Wir können Ihnen daher nur eine Antwort geben: Zieht in ein anderes.

 

 

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